Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 ist den Menschen die Endlichkeit des eigenen Lebens mit Schauder bewusst. Mit dem Leitgedanken des „carpe diem“ wollen sie das Leben nun in vollen Zügen genießen. Eine Hinwendung zu Kunst und Kultur findet statt und löst einen barocken Bauboom in Bayern und Böhmen aus. Aber auch in der barocken Mode spiegelt sich die Lust am Leben wider. Modische Einflüsse aus den Niederlanden, aus Frankreich und der Rheinregien beeinflussen die Mode in Bayern. Und dabei wird an Prunk und Pomp nicht gespart. Adlige kleiden sich in prachtvolle, farbenfrohe Stoffe und die Modesilhouetten steigern sich zu kuriosen Formen, die dem heutigen Betrachter fast grotesk anmuten. Die Kostümwissenschaftlerin Annkathrin Selthofer führt das Publikum mit ihrem reich bebilderten Vortrag durch diese besondere Zeit und verrät, was sich hinter den Begriffen „Fallkrause“, „Ledersen“ und „Fontange“ verbirgt. Der Vortrag richtet sich an alle Kunst-, Kultur- und Modebegeisterten. Vorwissen ist nicht notwendig!